Freitag, 5. Dezember 2008

Freedom is a noble thing


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A! Fredome is a noble thing
Fredome mays man to haiff liking.
Fredome is all solace to man giffis,
He levys at es that frely levys.

Diese Zeilen sind dem Werk The Bruce von John Barbour entnommen. The Bruce ist der Spitzname von Robert I. von Schottland, und Barbour ehrt ihn und den Kampf der Schotten für ihre Freiheit und Unabhängigkeit von England mit diesem Werk von epischer Länge. Robert the Bruce ist einer der wichtigsten Helden der schottischen Nation neben William Wallace, zumal er deutlich erfolgreicher war als dieser – mit dem Sieg über die Engländer bei Bannockburn 1314 erreichte er die schottische Unabhängigkeit. Diese bestand immerhin etwa dreihundert Jahre, wobei die Schotten sich im Grunde ununterbrochen gegen England wehren mussten, ihrerseits aber auch gern den ein oder anderen Raubzug auf englischem Territorium unternahmen. Die schottische Geschichte ist mehr oder weniger der Konflikt mit England, da verwundert die Obsession mit Freiheit keinen mehr. Hier nochmal die oberen Zeilen frei ins moderne Englisch übersetzt:

Ah! Freedom is a noble thing
Freedom allows man to have satisfaction.
Freedom is all solace to man given,
He lives at ease that freely lives.

Ich war also in Edinburgh. Wer in etwa eine Vorstellung von der britischen Geographie hat, weiß, dass es von London nach Edinburgh nicht gerade ein Katzensprung ist. Vor allem nicht, wenn man, wie wir, den Bus nimmt. Schlauerweise hatten wir die Fahrt über Nacht gebucht, so dass wir die neun Stunden möglichst schlafend hinter uns bringen konnten. Und das gelang auch mehr oder weniger.


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Den nicht unbedingt geräumigen Verhältnissen im voll besetzten Bus geschuldet waren wir nur mäßig fit, als wir am nächsten Morgen um neun in Edinburgh ankamen. Nach einem wirklich schäbigen Frühstück (schon einmal weißes Rührei gesehen?) schlossen wir uns erstmal einem Guide an, um einen Überblick über die Stadt zu gewinnen. Die Studentin, die uns drei Stunden lang Geschichten über die Stadt erzählt hat, war zwar etwas überdreht, aber es war absolut interessant. Auch wenn der Blick des italienischen Mitstudenten im Vordergrund das nicht unbedingt suggeriert.


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Am nächsten Tag waren wir erstmal auf dem Farmer's Market frühstücken. Und haben dabei eine schockierende Entdeckung gemacht: Falko lebt! Er führt unter falschem Nachnamen ein ruhiges Leben als Konditormeister in Schottland.


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Ein Muss in Edinburgh ist natürlich das Castle. Es ist inzwischen über 1000 Jahre alt und beherbergt heute die schottischen Kronjuwelen und den Stone of Scone. Auf diesem werden seit Jahrhunderten alle schottischen Könige gekrönt.


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Natürlich durfte man das alles nicht fotografieren. Aber ein nicht weniger bedeutender Ort durfte abgelichtet werden.


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Soviel zum Edinburgh Castle. Das interessante war außerdem, dass es in der ganzen Stadt Jahrhunderte alte Friedhöfe gibt, die allgemein offen sind und in denen jeder rumturnen darf. Das macht sie aber nicht weniger scary bei Nacht.


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Für einen Teil unserer Reisegruppe nicht minder sehenswert – Shops in Edinburgh. Wir anderen warteten derweil geduldig.


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Am letzten Tag hatten wir uns noch einmal was vorgenommen – und zwar Arthur's Seat besteigen. Der Hügel mitten in Edinburgh erhebt sich etwa 250 Meter über die Stadt und bietet – wenn es halbwegs klar ist – einen meilenweiten Blick über die Lowlands. Außerdem ist es so windig, dass Vögel in der Luft stehen, und f***king cold, wie ich jetzt berichten kann.


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Um uns wieder aufzuwärmen, endete der Tag mit der Teilnahme an der Whisky-Experience, wo uns die Herstellung des Nationalgetränks erklärt und eine Kostprobe gewährt wurde. Als die Sonne hinter dem Castle unterging, machten wir uns langsam wieder auf den Weg zur Busstation. Um zehn fuhr unser Bus ab, der uns wieder nach Hause bringen würde – und uns neun Stunden später in London's Rush Hour entließ. Eine Erfahrung für jeden, der sein Leben in vollen Zügen genießen will. Bei jedem Umsteigen verloren wir im Getümmel einen Teil unserer Zehnergruppe, am Ende kam ich allein an der Uni an. Und habe erstmal gefrühstückt.


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Das war heute mal etwas mehr. Ich hoffe niemand nimmt mir das übel.

1 Kommentar:

Hansi hat gesagt…

Hi brother... Kann ich mir so richtig vorstellen ... zwei Nächte im Bus. Mir ist ja der Flug dorthin schon fast zu weit.
Aber es hat sich ja gelohnt. Schottland ist wirklich schön und Deine Bilder sowieso...
Es scheint es geht Dir gut...
Ich bleib am Ball!
Cheers