Sonntag, 26. Juli 2009

London Zoo

Am Freitag war ich im London Zoo. Davon hatte mich der exorbitante Eintrittspreis von 17 (!!!) Pfund bisher abgehalten, aber im Rahmen des Fotoprojekts, an dem ich im Moment teilnehme, wurde mir der freie Einlass gewährt. Das musste dann natürlich auch ausgenutzt werden! Es gibt nämlich viel zu sehen im London Zoo, der sich innerhalb des Regents Park im Nordwesten der City befindet.
Dabei hat der Zoo gar keine besonders seltenen Tiere. Aber wer einen Tag dort verbringt, merkt wie sehr darauf geachtet wird, dass der Zoobesuch auch tatsächlich eine Art „Erlebnis“ wird. Jeden Tag werden kleine Shows veranstaltet, bei denen die Tiere zu Demonstrationszwecken aus ihren Käfigen geholt werden. So besuchte ich beispielsweise eine Raubvogel- und eine Spinnenshow (ja ich weiß, ihhhh, aber ich vertrete ja den Standpunkt dass die wirklich großen Spinnen schon wieder zu groß und fellig sind um wirklich eklig zu sein). Es gibt weiterhin begehbare Gehege für Affen und Vögel. Natürlich hatte ich meine Kamera dabei und die Ergebnisse sind im folgenden zu bestaunen.

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Mittwoch, 8. Juli 2009

Come on youth, don't give in

It's okay to have scars
They will make you who you are
It's okay to have fear
Because that means you aren't scared of coming here


- Slow Club. Also diese beiden:


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Gestern war ich im Pure Groove, einem Plattenladen nahe Farringdon. Dort gab es um halb acht einen kleinen In-store Gig von Slow Club, einer kleinen Band, die gerade ihr erstes Album veröffentlicht.
Dass Bands kleine, kostenlose Konzerte in Plattenläden spielen um ihre Platten zu promoten ist hier sehr normal. Und dieser Umstand betont die zentrale Position Londons für Musik aus dem Land des Brit Pop. Abgesehen davon dass es hier auch genug Plattenläden gibt, die das möglich machen.
Slow Club habe ich das erste Mal vor Weihnachten auf dem Weihnachtskonzert des Labels Moshi Moshi gesehen. Charles und Rebecca schreiben und singen sehr schöne Songs, die sie zur Hälfte unplugged gespielt haben, was die Intimität in dem kleinen Laden noch einmal erhöhte (es waren etwa 40 Leute gekommen) In meinem Halbwissen würde ich ihre Musik mal Folk nennen (auf diese Definition wird keine Gewähr gegeben). Beide sehr sympathische Menschen. Nicht nur weil sie mich fotografieren ließen.


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Für den letzten Song Christmas TV, einen ihrer schönsten, kamen die beiden von der „Bühne“ und spielten mitten im Publikum.

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http://www.myspace.com/slowclub

Samstag, 4. Juli 2009

Waterloo Sunset

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Dirty old river, must you keep rolling
Flowing into the night
People so busy, makes me feel dizzy
Taxi light shines so bright
But I dont need no friends
As long as I gaze on waterloo sunset
I am in paradise


Every day I look at the world from my window
But chilly, chilly is the evening time
Waterloo sunsets fine

- Kinks

So langsam senkt sich die Sonne auch über meiner Zeit in London. Mit Juli ist der wahrscheinlich letzte Monat angebrochen, der mir in dieser wundervollen Stadt bleibt. Ich bin jetzt hier seit genau 290 Tagen, und fühle mich nicht mehr als Gast. Zwar wäre es naiv zu behaupten ich würde die Stadt wirklich kennen. Aber ich habe gelernt, dass die wenigsten Menschen die hier leben London wirklich kennen.

Vielleicht abgesehen von den Taxifahrern. Auf die Prüfung zur Lizenz muss man sich ein Jahr vorbereiten, weil der Maßstab so hoch ist. Was einer der Gründe ist, warum es zu wenige Black Cabs gibt, was wiederum überall private Taxi-Unternehmen, so genannte Mini-Cabs, aus dem Boden sprießen lässt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Stadt ist einfach zu groß um sie so zu kennen wie man vielleicht Frankfurt kennen kann. In besagten 290 Tagen habe ich es nicht geschafft, alle wichtigen Museen zu besuchen. Genauso verhält es sich aber mit Clubs, Märkten oder Galerien. An einigen Punkten werde ich im nächsten Monat noch arbeiten. Abgesehen davon habe ich mich von Anfang an Attraktionen wie dem London Eye, dem Tower oder Madame Tussaud's grundsätzlich verweigert.

Achso, das Bild ist - natürlich - von unserer Terrasse aus aufgenommen. Also nicht direkt bei Waterloo.

Mittwoch, 1. Juli 2009

I'm going underground...



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Aus sicherer Quelle weiß ich, dass einer der Gallaghers (dafür, welcher es war, reicht mein Gedächtnis dann doch nicht) auf die Frage, was für Musik bei seinem Begräbnis gespielt werden solle, diesen Song genannt hat. Going Underground von Paul Weller. Sehr nett.
Nun ist es relativ unwahrscheinlich, dass egal welcher der beiden auf der Highgate Cemetery seine letzte Ruhe finden wird. Was schade ist, denn die Struktur dieses Friedhofs würde sich anbieten: Eine breite Straße teilt die Ruhestätte in zwei Teile, East und West. So könnte sichergestellt werden, dass nachts der Friedhof von unflätigen Beschimpfungen verschont bleibt.
Doch auch ohne die beiden Gallaghers (sie leben ja sowieso noch, soweit ich weiß, zumindest haben sie vor übernächstes Wochenende ein Konzert in London zu spielen) ist der Friedhof in der Nähe von Hampstead Heath, im nördlichen Teil Londons, auf jeden Fall einen Besuch wert. Er ist einer der so genannten Magnificent Seven, sieben während dem 19. Jahrhundert gebaute Friedhöfe. Neben Karl Marx liegt hier die Hälfte der wichtigen Männer, die im viktorianischen London gelebt haben.
Dabei muss, wer Karl Marx sehen will, oder viel mehr sein Grab, den östlichen Teil des Friedhofs betreten. Meiner Meinung nach ist der Westflügel allerdings um einiges interessanter. Weniger aufgrund der hier Beerdigten, sondern weil die „Bevölkerung“ dieses Teils schon seit Jahrzehnten nicht mehr anwächst. Das einzige was hier wächst, sind Bäume und Blumen. Uralte Gräber reihen sich aneinander und sind teilweise komplett überwachsen, halb zerfallene Statuen ragen aus einem Meer grüner Blätter hervor, die Natur ist mit den Überresten menschlichen Eingriffs verschmolzen. Leider ist der Westteil nur unter Führung und gegen fünf Pfund zu besichtigen, aber es lohnt sich auf jeden Fall und die aus den wenigen Besuchern resultierende Stille trägt sicher zur Faszination des Ortes bei.



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Kleines Detail am Rande: Die meisten Gräber sähen deutlich unspektakulärer aus, wenn der Engländer in der Zeit von Queen Victorias Regentschaft nicht so vom Tod besessen gewesen wäre.



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Wer einmal sehen will, wer denn so alles hier liegt, kann sich der Auflistung auf wikipedia bedienen.



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P.S.: Wer meine Rat annimmt, kann sich bei schönem Wetter direkt im nahen Hampstead Heath abkühlen. Der Park ist groß, realtiv naturbelassen und bietet zur Abkühlung mehrere Badeteiche - in einigen darf sogar mit dem anderen Geschlecht geplanscht werden.