Freitag, 16. Januar 2009

Westfield London

Heute: Ich als Opfer des Konsumterrors.


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Das war die catchy phrase für den Anfang. Jetzt, wo ich die Aufmerksamkeit habe, kann ja sagen dass es gar nicht so schlimm war. Gestern war ich zu Besuch in der Shopping Mall, von der immer behauptet wird, sie wäre die größte Europas. Nicht ganz. Tatsächlich ist sie, wenn man wikipedia glaubt, die größte „urban indoor shopping mall“ in Europa. Sagen wir der Einfachheit halber also, dass sie groß ist. Man findet um die 265 Geschäfte, von Boots (eine günstige Drogerie) bis Louis Vuitton ist alles verfügbar.


Um den ersten Satz wieder aufzugreifen: Einer der Gründe, warum ich gestern den über einstündigen Weg zu besagtem Konsumzentrum auf mich genommen habe, war schlicht, um es einfach mal zu sehen. Die Westfield Shopping Mall London gibt es erst seit dem 30. Oktober letzten Jahres, und da erwartet man natürlich fancy Architektur und gestylte Shops. Und es ist tatsächlich 'astonishing'.


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Das Dach soll wohl eine Art Baumdecke darstellen. Es ist unglaublich wie luftig und großzügig alles wirkt. Die Grundfläche der Mall ist etwa so groß wie 30 Fussballfelder, und das merkt man. Nun war ich an einem Mittwoch Nachmittag da, was bezüglich des Raumgefühls sicher kein Nachteil war – an einem Samstag wage ich mich da vorerst nicht hin.


Leider ist es aus irgendeinem Grund verboten, mit einer Kamera, die nicht Handy-Format hat, im Innern Bilder zu machen. Und da in der Mall Massen von Securities unterwegs sind, konnte ich nicht frei walten. Aber von außen sieht das Gebäude auch recht beeindruckend aus.


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Mit mir unterwegs war ein Architekturstudent, der hatte seine wahre Freude. Man mag von modernen Shopping Malls nicht begeistert sein, die immer etwas klinisch rein und unnatürlich daherkommen. Da ist Westfield keine Ausnahme. Etwas übertrieben, wie ich finde, hat es Jonathan Glancey vom Guardian formuliert:


“My own preference for traditional city streets, a mix of architecture historic and new, covered markets, street markets, independent shops and a sense of normal, everyday life - birdsong, dogs, passing traffic, sun, showers, frost and snow - will mean very little to the millions who will come here to mill around, gawp, spend and lark about as the crowds once did in the long forgotten halls of White City and the burned down naves and aisles of the Crystal Palace.“


Natürlich finden wir alle den Tante Emma Laden super, genauso wie wir Starbucks hassen und das Café an der Ecke lieben. Was ich damit sagen will: Bei diesem Thema übertreibt man doch oft und macht sich was vor. Doch dass diese malls in ihrer Künstlichkeit auch ein Stück Lebendigkeit verlieren, da muss ich zustimmen.


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Dennoch – die Architektur ist phänomenal. Vielleicht komm ich ja nochmal wieder. Man kann sich wohl in der Verwaltung eine Genehmigung zum Fotografieren holen, habe ich gehört.


Links:

Westfield London

Guardian online: Westfield mega mall: The death of city architecture

1 Kommentar:

Hansi hat gesagt…

Na da hast ja wieder tolle Bilder gemacht. Ich hab grad eins von diesem (oder fast diesen) beim Lesen einer Kamera-Rezension (G1) gesehen. Is so ziemlich der gleiche Standort in der Mal, nur auf der anderen Seite.
Jedenfalls ist Dir nicht langweilig und Du versorgst uns ausgiebig mit Informationen...
Die letzten Neuigkeiten sind ja wohl auch bei Dir angekommen. Es wird also wieder gefeiert!!!
Dann sehn wir uns ja bald....
Have a nice one...
...und schlaf schön