Mittwoch, 4. Februar 2009

Walking in the Winter Wonderland

Einige werden es vielleicht am Rande mitbekommen haben: In London ist Sonntag Nacht das Chaos ausgebrochen. Am Montag nachmittag habe ich den folgenden Beitrag verfasst. Natürlich könnte ich den jetzt nochmal überarbeiten, denn es ist ja schon Mittwoch, aber ich glaube ich lass das lieber. Es würde etwas verloren gehen vom unmittelbarem Eindruck. Also-einfach die Zeit zurückdrehen.

-Bearbeitet

Gestern hat es geschneit. Genau genommen schneit es seit gestern nachmittag ununterbrochen. Am Abend war es noch lustig. Auf der Straße sind die Leute herumgelaufen, haben Photos gemacht und mit Schneebällen geworfen. Auch meine Mitbewohner und ich sind vor die Tür und haben uns ausgetobt. Auf den Bürgersteigen lag etwa fünf Zentimeter Schnee, der Verkehr ging langsamer, aber flüssig. Hinter dem Haus haben wir mit Schneebällen auf U-Bahn-Züge geworfen. Es sah etwa so aus:

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Recht winterlich, aber alles noch nichts besonderes. Heute morgen haben wir dann festgestellt, dass es die ganze Nacht einfach weitergeschneit hat. Inzwischen waren es locker 20 Zentimeter. Nachdem wir das Auto freigeschaufelt hatten, machten meine Mitbewohner und ich uns auf den Weg zum Campus. Dadurch entging uns das volle Ausmaß des Wetters – auf den Straßen standen zwar hier und dort ein paar Verirrte, aber dass die Londoner nicht an Schnee gewöhnt sind, war uns schon vorher klar. So war ich dann doch überrascht, als ich zum City Airport kam. Dieser war nämlich voller Menschen: Alle Flüge bis auf weiteres “cancelled”. Und dasselbe an jedem anderen Londoner Fuughafen. Nicht nur dass: Fast keine Tube fährt mehr, alle Buslinien sind “suspended”und was doch fährt, hat nicht unerhebliche Verspätung.

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Folgen: Auf dem Campus fallen sämtliche Vorlesungen aus, die meisten Läden haben zu, auf die Arbeit geht fast niemand. Wie Sonntag, eigentlich.
Nun werden viele sicher schmunzeln, und ja, auch ich dachte zeitweise “Bitte, es sind nur 15 Zentimeter”. Aber erstmal sind es inzwischen schon 20 (es schneit immernoch), zweitens hat es in London seit 18 Jahren nicht mehr soviel geschneit – das ist hier einfach niemand gewöhnt. Normalerweise hält die Stadtwärme solche Schneemassen fern, mal abgesehen davon dass es hier sowieso nicht allzu kalt wird im Winter (ja, während die meisten meiner Leser bei minus zehn Grad in Deutschland frierten, hatten wir hier milde Temepraturen um den Nullpunkt).
Die letzte weiße Weihnacht liegt gar 24 Jahre zurück. Das erklärt, warum in Südengland Winterreifen gar nicht existieren. Die Buslinien verfügen nur über Sommerreifen, genauso wie alle Mietwagen, Taxis oder sonstige Autos.

Trotzdem schön, irgendwie.

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Abwarten und Tee trinken? Vielleicht. Allerdings sieht der Wettebericht für den Rest der Woche nicht besser aus: “heavy snow forecast”.

Nachtrag: Gestern morgen war der Spuk dann schon weitgehend wieder vorbei. Und heute ist dasmeiste bereits aus dem Weg geräumt und es fährt alles wieder so zuverlässig wie vor dem “Schneesturm”. Immerhin.

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also, nenenene, das lass ich nicht gelten.
Während in Deutschland zugegebenermaßen alle bei -15 oder -20 Grad gefroren haben, waren es in London aber dennoch weit unter 0 Grad, nämlich so -6/-8.
Von milden Temperaturen will ich nix hören, Mr. "brrrr ich zieh lieber zwei Hosen an". :-)

Hansi hat gesagt…

Tja die Insel ist wohl wirklich nicht für Schnee ausgelegt. Aber Du kannst immerhin sagen, das Du dabei gewesen bist. Bei uns wird's jetzt auch wieder kälter , aber wir setzen uns 2 Wochen ab in Warme...
Sei schön vorsichtig beim "Über die Strasse gehen"....
Wir melden und...
PS: Es macht wirklich Spaß das zu lesen!!!!!!