Sonntag, 21. September 2008

walking through London town

Das tolle an England ist, dass man auch Sonntags einkaufen kann. Das Blöde ist aber, dass das alle wissen. Ich war heute mittag einkaufen im örtlichen ASDA-Supermarkt, gefühlt zusammen mit allen Menschen, di eim Umkreis von sechs Kilometern wohnen. Das bringt mich zur ersten, nein korrekterweise zweiten Beobachtung in Sachen Engländer, die ich bisher gemacht habe: Geschätztes Volk ist absolut unfähig, sich im Supermarkt effektiv zu bewegen. Die Gänge in den Supermärkten hier sind locker zwei Meter fünfzig breit, und dennoch schaffen es die Leute hier, mit zwei Einkaufswagen den Gang zu versperren. Ihr Verhalten ist derart undurchdacht, da wird gedankenverloren der Wagen quer (!) zum Gang stehengelassen, oder auf der Hauptverkehrsader (der Gang der die Gänge verbindet, der in dem immer die Angebote stehen) in zweiter Reihe geparkt. Da erstaunt mich nicht, dass es zur Rush-Hour in London zu Chaos kommt.

Um die erste Beobachtung nachzuschieben. Diese Tee-Obsession ist alles andere als überholtes Klischee. Das ist mir schon im Flieger aufgefallen. Während zwischen Düsseldorf und Palma alles von Tomatensaft über Kaffee bis Bier bestellt wird, gibt es zwischen Frankfurt und London einen beträchtlichen Teekonsum. Alle paar Reihen holt der Steward neue Kannen aus der Bordküche. Und die kleine Größe der benutzten Becher ist ja allgemein bekannt. Im Supermarkt gibt es Teepackungen, die der Größe nach auch Partypacken Chips sein könnten.

Aber kommen wir zu dem Thema das wirklich interesant ist: Ich! Also ich bin gestern mal in die Innenstadt gefahren. Während die meisten internationals eine Coach Tour mit anschließender Boat Tour gemacht haben, was nebenbei zusammen sechs Stunden Stadtrundfahrt macht, war ich independent unterwegs. Im nachhinein muss ich sagen: Richtige Entscheidung, zumindest demnach was mir die anderen heute so erzählt haben.
Ich bin mehr oder weniger ziellos durch die Stadt geschlendert und habe mich sehr londonig gefühlt. Nur hier und da mal in einen Laden schauend (ich muss ja auf eine neue Kamera sparen), war ich von 11 am bis 19 pm unterwegs, wobei ich natürlich auch mal tube gefahren bin (gestrichelte Linie - hatte ein Tagesticket, dass muss man ja ausnutzen). Der Einfachheit halber habe meinen Weg einfach mal auf nen Plan gekritzelt (Start in Holborn, abends von Blackfriars nach Hause):



Abends war ich müde, aber glücklich - den sogar das Wetter hatte mitgespielt. Ich habe aber schon gehört, dass es damit ab morgen vorbei sein soll. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und vielleicht das letzte Gut-Wetter-Bild, das ich dieses Jahr gemacht habe, hier veröffentlichen:


Bildunterschrift: Englischer Rasen

Und als kleines Schmankerl am Ende hier für alle Benni-Interessierten: Mein Blick aus dem Fenster.



Soviel für heute. Morgen geht es wohl wieder nach London rein - bis dahin!


You might laugh, you might frown, walking through London Town

Lily Allen - LDN

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